Biografie

Josef Lorenzl (Wien 1892 - 1950 Wien) Über Jugend und Ausbildung des jungen Josef ist wenig bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass der Bildhauer seine Ausbildung zunächst in der Kunsterzgießerei im Wiener Arsenal vervollständigte. Bereits seine frühen Entwürfe zeugten von seiner Brillanz. So wurde die Keramikmanufaktur Friedrich Goldscheider auf ihn aufmerksam und bot ihm an, für die Firma zu arbeiten. Damit begann Anfang der Zwanziger Jahre eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit auf Tantiemenbasis. Später sollten auch Entwürfe für die österreichischen und deutschen Manufakturen Keramos, Wien, Hartwig & Co., Katzhütte und Julius Griesbach, Cortendorf folgen.

Lorenzl fand seine Modelle vor allem in der voller Leben pulsierenden Theater- und Cabaretwelt und bildete die kessen - meist - Damen in schwungvollen Tanzposen ab. Sein bekanntestes Modell ist dabei wohl der ‚Gefangene Vogel‘, dargestellt von der Tänzerin und Schauspielerin Niddy Impekoven (Berlin 1904 - 2002 Bad Ragaz). Um 1922 entworfen, wurde die Frauenfigur in einem Kostüm mit weiten, Flügel bildenden, Ärmeln von Goldscheider sowohl in Keramik als auch in Bronze angeboten. Einige von Lorenzls Tänzerinnen wurden auch in Chryselephantin ausgeführt. Nach dem plötzlichen Tod des Künstlers verfügte seine Witwe Anna (Njura) Lorenzl, dass alle Modelle ihres Mannes vernichtet werden sollten, was dazu führte, dass seine Werke heute von Liebhabern heiß umkämpft werden.

Quelle: Dechant/Goldscheider, Goldscheider, Stuttgart 2007, S. 580.


Objekte von Josef Lorenzl