Auktion 161E

Showtime! Tänzerinnen und Modedamen 1900 - 1930
Eine Privatsammlung

24. Februar 2022 um 18:00 MESZ


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Nach dem Erfolg der Thematik im Juni 2021 freuen wir uns, einer internationalen Sammlerschaft weitere fantastische Figuren von KPM Meissen und Goldscheider präsentieren zu dürfen.

Unser Angebot oszilliert zwischen dem höfischem Rokoko des 18. Jahrhunderts, dargestellt im Tafelschmuck der KPM Meissen und der puren Lebensfreude der Goldenen Zwanziger und Dreißiger Jahre, vertreten durch die Frauenfiguren der Wiener Firma Friedrich Goldscheider. Beide Manufakturen bestimmen in der kommenden Auktion das Angebot, flankiert von seltenen und charmanten Figuren anderer Hersteller.

Zu den Highlights gehören sicher die Modedamen des Wieners Eduard Klablena: Eine Dame in weißem Pelz mit Federhut von 1913/14 wird, mit kleiner Retusche für EUR 1.500 angeboten. Michael Powolnys ‚Krinoline‘ von 1907, hier in einer Ausführung der Gmundner Keramik, zählt zu den Klassikern des Wiener Kunsthandwerks. Sie wird für EUR 700 in die Auktion gegeben. Entwürfe von Karl Klaus sind eher seltener in Auktionen zu finden. Seine ‚Allegorische Jugendstilgruppe‘ (1913/14) zusammen mit Franz Staudigl für Ernst Wahliss, Wien, wirkt fast orientalisch in Form und Dekor. EUR 1.500 sind dafür angesetzt. Marcell Goldscheiders ‚Bienenmädchen', um 1929, ist dagegen ein deutliches Abbild der Zwanziger Jahre, der jungen Dame in ihrem ballonförmigen Rock fehlen eigentlich nur noch die Fühler, um die Verkleidung perfekt zu machen. Auch sie ist auf EUR 1500 geschätzt.

Eine der ältesten Figuren der Sammlung ist die ‚Allegorie des Geruchs‘, schon 1748 von Johann Friedrich Eberlein für die KPM Meissen entworfen. Eine Dame, mit dekorativen Tüchern bedeckt, riecht an einer Blume, genauso wie ein kleiner Putto am Boden neben ihr, ein Hund zu ihren Füßen schnuppert ebenfalls. Das Bild wird noch einmal verdeutlicht durch eine auf einem Pfeiler stehenden Blumenvase nebst Blumenstrauß und - besonders charmant - einer unverhofft aus dem Sockel hervorwachsende Nase. Das genaue Ausführungsdatum der Figur konnte leider nicht ermittelt werden, lässt sich aber deutlich vor 1924 ansiedeln. Wegen einer kleinen Fehlstelle am Korbhenkel ist die Allegorie schon für EUR 600 zu haben.

Die Figur ‚Prinzessin‘ von Gerhard Schliepstein (1926) für Rosenthal, besticht durch ihren elegant überlängten Körper und zeittypische Stilisierung. Sie wird für EUR 2.000 aufgerufen.


Der Auktionsmarathon endete am Donnerstag Abend mit einer Sammlung an Keramikfiguren aus Deutschland und Österreich. Quittenbaum freute sich sehr über die rege Beteiligung von Interessenten aus dem In- und Ausland. 74% der 139 Objekte fanden neue Eigentümer, wobei die Interessenten die Schätzpreise teilweise rasant steigerten. Aus der Sammlung an Meißen-Figuren, vorwiegend aus dem 19. und 20. Jahrhundert ragt besonders Emmerich Andresens ‚Morgenröte‘ heraus, die, günstig bei EUR 600 aufgerufen, erst bei EUR 3.600 an einen Sammler in Deutschland zugeschlagen wurde (Nr. 1150). Stefan Dakons ‚Schwestern‘ von 1929 für die Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider begann bei EUR 600 und wurde heiß umkämpft. Ein Schweizer Sammler ersteigerte die drei Damen schließlich für EUR 7.000 (Nr. 1229). Sehr begehrt waren auch wieder die Figuren des Österreichers Eduard Klablena, gefertigt in seiner eigenen Werkstatt. Die ‚Dame liegend mit Buch‘, 1914-16, verzehnfachte ihren Schätzpreis von 800 auf EUR 8.000 (Nr. 1249).

Ein paar wenige der Figuren können noch im Nachverkauf bis zum 25. März erworben werden.