Auktion 155A

Italienisches Design

02. März 2021 um 15:00 MEZ


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Italienisches Design
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Mit Italienischem Design beginnen wir das Auktionsjahr 2021. Besonders viele Entwürfe, die wir am 2. März anbieten, datieren in die 1960er Jahre. Diese Zeit war in Italien besonders geprägt von völlig unterschiedlichen stilistischen Strömungen, die gleichberechtigt nebeneinander existierten und sich gegenseitig befruchteten. Von Gae Aulenti (1927-2012) stammt der Schaukelsessel ‚Sgarsul‘ (1962), der mit geschätzten € 1.800 bis 2.200 zum Aufruf kommt. Als Gegenpol zu den Rationalisten gehörte die Architektin der Strömung des Neoliberty an. In ihren Bauten und Möbelentwürfen bezog sie sich oft auf Formen des Jugendstils ohne dabei zeitgemäße Elemente zu vernachlässigen. Bei ‚Sgarsul‘, was im neapolitanischen Dialekt soviel bedeutet wie Straßenjunge’, ließ sich Gae Aulenti von dem von Thonet 1862 produzierten Schaukelstuhl Nr. 1 inspirieren, sie reduzierte das Ornamentale und kommt somit zu einer modernen Interpretation dieses Klassikers der Designgeschichte. 

Um 1960 datieren die beiden modularen, von Pietro Sala hergestellten Tische von Ostuni & Forti, die man dank eines ausgeklügelten Stecksystems auf verschiedene Weisen zusammensetzen kann (Schätzpreis € 6.000 - 7.000). Zu den Klassikern der Italien-Offerte zählen außerdem die beiden Korbsessel ‚Margherita‘ von Franco Albini (1951 entworfen, Schätzpreis € 2.200 - 2.600) genauso wie das Paar Hängeleuchten ‚Sfera‘ von Afra und Tobia Scarpa mit mundgeblasenen Glaskörpern von 1964 (Schätzpreis € 900 - 1.200). 

Spannende Objekte von Piero Fornasetti sind traditionell in der italienischen Design- Auktion auch gut vertreten; diesmal besonders hervorzuheben ist der äußerst dekorative Sofatisch 'influssi astrali' aus den 1960er Jahren (Schätzpreis €1.800 - 2.200) mit Tierkreiszeichen-Tischplatte, der runde Esstisch 'Sole Raggiante' mit Sonnenmotiv (Entwurf 1950/60er Jahre - Schätzpreis €3.300 - 4.000) sowie ein Set eleganter Einstecktücher aus Seide mit unterschiedlichen Motiven (Schätzpreis €500 - 700). Begehrenswert sind die Keramikobjekte von Ettore Sottsass; vier dieser besonderen Objekte werden diesmal zu Preisen zwischen €450 - 750 aufgerufen. Eine Bereicherung für jedes Interieur ist des weiteren Sottsass’ Spiegel-Leuchtobjekt 'Ultrafragola'; der neon-pinke Hingucker aus dem Jahr 1970 wird zum Schätzpreis von €4.500 - 6.000 angeboten. Abgerundet wird das italienische Angebot mit dem seltenen Schrank 'Nairobi' von Sottsass (Entwurf um 1989 - Schätzpreis €4.000 - 6.000) und der stilvollen, dreiblättrigen Stehleuchte aus Messingblech von Tommaso Barbi aus den 1970er Jahren (Schätzpreis €2.000 - 3.000).


1970er und 80er Jahre Design sehr gefragt

Quittenbaum freut sich über eine sehr lebendige Auktion mit zahlreichen Bietgefechten und eine Verkaufsquote von knapp 65%. Besonders gefragt war das Design der 1970er und 80er Jahre. Gleich zu Beginn der Auktion gab es ein spannendes Bietgefecht um das Cover-Lot. Die Osvaldo Borsani zugeschriebene Bar stieg von € 2.500 auf € 6.000 und geht an einen englischen Liebhaber.

Ettore Sottsass gehörte wieder einmal zu den Favoriten. Zwei frühe Keramiken blieben im Rahmen ihrer Schätzungen, das Deckelgefäß von 1955 fand einen Zuschlag bei € 5.500, die Bonbon-Schale bei € 2.100. Sottsass’ beleuchteter Standspiegel ‚Ultrafragola‘ wechselte bei € 4.900 den Besitzer, sein Schrank ’Nairobi’ bei € 3.700. Eine der größten Preissteigerungen verzeichnete das postmoderne Design: die Tischleuchte aus dem Jahr 1980 von Andrea Bellosi kletterte von € 1.500 auf € 4.700. Insgesamt war das Design aus der Zeit ab 1970 sehr gefragt, so wurde Enzo Maris Modulregal ‚Bric‘ aus dem Jahr 1970 von € 1.400 auf € 3.800 gesteigert, ein Paar Sessel ‚I feltri‘ von Gaetano Pesce wechselte bei € 4.500 den Besitzer. Eine dreiflammige Messingleuchte von Tommaso Barbi stieg von € 1.500 auf € 3.500.