Biografie

geb. 1932 in Novara, wird gern als ‚la coscenza del design’ - das ‚Gewissen des italienischen Designs‘ bezeichnet. Seit den 1950er Jahren sucht Mari als Künstler und Designer nicht nur nach vollkommenen formalen Lösungen, sondern auch nach Antworten auf soziale und politische Fragen. Was braucht die Gesellschaft? Dabei geht es nicht um die ästhetischen Vorlieben einzelner Gruppen, sondern vielmehr um fundamentale Bedürfnisse, die der Designer als Gestalter einer besseren Zukunft erkennt.

Bereits als Student an der Mailänder Kunstakademie begann Mari mit seriellen Arbeiten. Die ersten Projekte entstanden im Medium der Malerei. Ende der 1950er Jahre erforschte er die Möglichkeiten der Raumerfahrung unter veränderten Lichtbedingungen und Betrachterperspektiven mit dreidimensionalen Objekten und stellte auf der ‚Arte programmata’ 1962 und der Ausstellung ‚Neue Tendenzen’ in Zagreb 1963 aus. Zu den herausragenden Kunstwerken der Sammlung Mieke und Jan Teunen zählen ‚Quattro spirali’, das exemplarisch Maris Untersuchungen zum Thema der visuellen Raumerfahrung illustriert, das Multiple ‚Oggetto a composizione autocondotta' sowie die sphärischen und kubischen Schauobjekte aus Kunstharz.

Bei seinen Entwürfen für Gebrauchsgegenstände wie den Behältern ‚Citera’ oder dem Stiftehalter ‚Malta’ folgte Enzo Mari dem Credo, möglichst schlicht geformte Objekte zu erschaffen, deren Technik und Funktion einem elementaren formalen System folgen. Zu den Bedingungen seiner Arbeit gehört des weiteren, die Produktionskosten möglichst gering zu halten, um seine Entwürfe einer breiten Klientel zugänglich zu machen. Der Schirmständer ‚Celebes’ besteht aus einem einfachen Zylinder aus PVC. Plastik tritt bei Mari fast nie bunt in Erscheinung. Vielmehr berief sich der Designer auf klassische Formen oder archetypische Naturformen wie bei den Vasen der Serie ‚Bambù’ und ‚Tortiglione’. 

Besonders erfolgreich ist Mari bis heute als Theoretiker, Gestalter von Büchern, Buchcovern und Ausstellungskonzepten in Erscheinung getreten – auch für Danese, die in ihrem Mailänder Showroom Multiples und Gebrauchsgegenstände ganz neuartig in Szene setzten.


Objekte von Enzo Mari