Auktion 172C

Moderne Kunst

06. Dezember 2023 um 15:00 MEZ

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Vorbesichtigung
30. November 2023 10:00 - 18:00
01. Dezember 2023 10:00 - 18:00
02. Dezember 2023 13:00 - 17:00
03. Dezember 2023 13:00 - 17:00
04. Dezember 2023 10:00 - 18:00


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Freuen Sie sich auf unsere diesjährige Winter-Auktion der 'Modernen Kunst' mit einer Vielfalt von Werken um die Jahrhundertwende, Installationskunst der Nachkriegszeit bis hin zur Pop Art und der zeitgenössischen Kunst


Werke aus der Sammlung Theodor Stoperan

Von der vermutlich erstmaligen Versteigerung von Werken aus der Sammlung Theodor Stoperan, welche bei Paul Graupe in Berlin am 2. und 3. November 1928 stattfand, berichtet die Internationale Sammlerzeitung in ihrer 22. Ausgabe desselben Jahres. Die damaligen Auktionsergebnisse spiegeln nationale und internationale Größen der impressionistischen und nachimpressionistischen Kunst wider, zu denen Stoperan ein freundschaftliches Verhältnis pflegte. Stoperan, 1867 in Bremen geboren, hatte ab 1910 die Geschäftsführung des Kunstsalons Paul Cassirer inne. Der Kunstsalon etablierte sich seit seinem Bestehen 1898 zu einer der bedeutendsten Galerien impressionistischer Kunst und stellte neben französischen Meistern auch die Hauptvertreter des Deutschen Impressionismus aus, welche später - mit Cassirer als Vorsitzenden - der Berliner Secession angehörten: Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth zählten zu Stoperans Bekannten. Dies belegen unter anderem die im Jahr 1923 gleichzeitig angefertigten Portraits von Liebermann und Slevogt, die den Kunsthändler zeigen. Es ist anzunehmen, dass auch der zu dieser Zeit in Berlin ansässige Leo Klein von Diepold bei diesem künstlerischen Zusammentreffen anwesend war. Sein Bildnis von Theodor Stoperan (Schätzpreis 500 - 700 €) stellt den Prokuristen in ganz ähnlichem Auftreten dar wie jene Werke seiner Künstlerkollegen. Es liegt nahe, dass Theodor Stoperan die Werke seiner eigenen Sammlung direkt bei den befreundeten Künstlern erwarb. So das Gemälde 'Bauerngarten in Noordwijk' (Schätzpreis 2.000 - 3.000 €) von Klein von Diepold, welches damals unter der Losnummer 29 bei Graupe aufgerufen wurde und ein schlichtes Gartenhaus hinter üppig blühenden Sonnenblumen und Dahlien zeigt. Waldemar Röslers 'Landschaft bei Lichterfelde'(Schätzpreis 5.000 - 8.000 €) kam wohl auch während Stoperans Zeit bei Cassirer in seinen Besitz, zumindest zeigte der Kunstsalon 1917, wenige Wochen nach Röslers Tod, eine Gedächtnisausstellung des Künstlers. Rösler, ebenfalls Vertreter der Berliner Secession, demonstriert in seiner Darstellung von Groß-Lichterfelde die Überwindung des Spätimpressionismus zugunsten einer expressiven Ausdrucksweise, die durch seine Secessionskollegen beeinflusst wurde. Ab 1921 kommt Theodor Stoperan zu Alfred Flechtheim und wird Leiter von dessen Zweigstelle in Berlin. Flechtheims Interesse an Künstlern war ähnlich dem Cassirers; er stellte aber auch Künstler aus dem Kreis des Café du Dôme aus, ein Pariser Lokal an der Seine, das als Treffpunkt der Bohème galt und welchem auch Rudolf Levy zugehörig war. Stoperan fand offensichtlich ebenso Gefallen an den Arbeiten Levys, auf jeden Fall nahm er die 'Tulpen' (Schätzpreis 10.000 - 15.000 €) von 1922 in seine Sammlung auf. Ein nummeriertes Klebeetikett der damaligen Ausstellung in der Galerie Flechtheim befindet sich auf der Rückseite des Keilrahmens.

Die Epoche der Nachkriegskunst ist in unserer Auktion mit zwei Künstlern vertreten, die exemplarisch für die Gattungen des Happenings und der Objektkunst stehen

Karl Fred Dahmens 'Galgenkasten/Therminus Vertikal' (Schätzpreis 5.000 - 7.000 €) bildet den mittleren Objektkasten des Galgen-Triptychons von 1971, bei dem er Fundstücke aus seiner ab 1967 bezogenen Wahlheimat - dem Chiemgau - montierte. Im Hinblick auf das bevorstehende Jubiläumsjahr zum 100. Geburtstag Herbert Zangs im März 2024 präsentierten wir in unserer Auktion mehrere Werke des Künstlers. Aus seinem reichhaltigen Œuvre bieten wir unter anderem das aus dem Jahr 1978 stammende Werk '13 Stühle' (Schätzpreis 40.000 - 50.000 €) an. Das Kunstwerk ist das Ergebnis eines Happenings vom 05. Juni 1978 im Museum Wiesbaden, das im Rahmen der Ausstellung 'Verweißungen' (04. Juli -27. Juli 1978) stattfand. Wie Fotografien aus der Zeit dokumentieren, wurde das Happening zunächst mit einer Diskussionsrunde zwischen den Besuchern und dem Künstler eröffnet, während die Besucher auf den Stühlen saßen. Anschließend stapelte Herbert Zangs unter Beteiligung von Besucherinnen und Besuchern je zwei Stühle übereinander und reihte diese in einer Linie auf. Diese Installation wurde sodann mit Mullbinden und Schnüren zu einer Objekteinheit verbunden und abschließend „teilverweißt“, das heißt unregelmäßig mit weißer Farbe bemalt.

Bunt, beliebt, alltagsnah, kontrastreich - das sind nur einige Begriffe, die die Pop-Art beschreiben

Hier sind mitunter Andy Warhol, James Rosenquist, Keith Haring und Roy Lichtenstein vertreten. Alex Katz’ 'Self-Portrait (Passing)' aus 'Alex and Ada, the 1960's to the 1980’s' von 1990 (Schätzpreis 5.000 - 10.000 €) ist ein Artist-Proof-Exemplar für die Edition von 150 Stück. Ein besonderes Highlight ist Allen Jones’ Gemälde 'Parable of Our Time II' von 1981 (Schätzpreis 25.000 - 35.000 €). Der renommierte britische Künstler schuf in den 1980er Jahren eine eindrucksvolle Serie von Gemälden, die die Pop-Art-Bewegung weiter vorantrieben. Seine Werke zeichnen sich durch eine einzigartige Mischung aus hyperrealistischer Darstellung und kraftvoller Abstraktion aus, wobei er oft stilisierte Figuren und Gegenstände in lebendigen Farben präsentiert.