Auktion 168B

Jugendstil - Art Déco Teil II

24. Mai 2023 um 15:00 MESZ


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Zu den Highlights der Abteilung ‚Figürliche Bronzen‘ gehört die seltene Bronzefigur ‚Cleopatra‘ von Demètre H. Chiparus, um 1928, die von zwei Sphingen flankiert in einer selbstbewusst lässiger Pose auf einem Diwan liegend ihre Schönheit zur Schau trägt (€ 15.000 - 25.000). Dagegen stellte Maurice Guiraud-Rivière seine Figur ‚Stella‘ (große Version, gegossen von Etling Paris) im Moment konzentrierter Körperspannung beim Tanz mit einer Kugel dar. Sie steht auf den Zehenspitzen ihres rechten Beins, beugt den Oberkörper nach vorn, spreizt den linken Arm ab, so dass man die Muskulatur ihres athletischen Körpers betrachten kann ( € 8.000 - 9.000). An Grazie nicht zu überbieten sind die beiden Tänzerinnen-Skulpturen aus Bronze aus der Gruppe der Schärpentänzerinnen ‚Le Jeu de l’Echarpe‘, die der Belgier Agathon Léonard ursprünglich 1898 für Sèvres als Tafelaufsatz in Bisquitporzellan konzipiert hatte, dann aber bald auch in Bronze von Susse Frères realisiert wurden. Laut Ingelore Böstge und Emanuelle Heran wurden von der ‚Danseuse au Cothurne‘ (€ 22.000 - 28.000) sieben Exemplare produziert, während die ‚Danseuse à la Marguerite‘ noch seltener zu sein scheint (€ 18.000 - 26.000). Die 'Roaring Twenties' versinnbildlichen die beiden Tänzerinnen 'Cabaret Girl' (€ 22.000 - 28.000) und 'Con Brio' (€ 16.000 - 22.000). Ferdinand Preiss schuf die beiden Show Girls in knappem, eng anliegendem Dress um 1925. Die Materialen der Wahl waren Elfenbein, in unübertrefflicher Feinheit geschnitzt, kombiniert mit farbig patinierter Bronze und einem grünen Onyxsockel.

Aus einer privaten Sammlungen stammen einige wunderbare und seltene Möbelstücke von Emile Gallé mit Marqueterien wie ein Teetisch ‚Jeanne d’Arc‘ von 1889 (€ 5.000 - 6.000) mit der Darstellung von Jeanne d’Arc als Schäferin und ein Beistelltisch (um 1895, € 15.000 - 20.000), bei dem das Thema Seerosen in allen kunsthandwerklichen Facetten zur Darstellunge gebracht werden konnte. Die aufwendig geschnitzte Rahmenkonstruktion stellt sich als sprießende Seerosentriebe mit Blattwerk und Blüten dar, die obere Tischplatte zeigt intarsiert eine Teichlandschaft mit Seerosen und einer schwirrenden Libelle, die untere Platte zieren weitere Seerosen.

Aus dem Bereich Schmuck und Silber stechen die Arbeiten aus der Darmstädter Künstlerkolonie heraus, so zum Beispiel eine der seltenen Hutnadeln von Patriz Huber, 1901/02 (€ 900 - 1.200) oder das Besteckset von Peter Behrens, der als Nachbar von Huber auf der Mathildenhöhe sein eigenes Wohnhaus von der Fassade bis zum Besteck als harmonisches Gesamtkunstswerk realisiert hatte. Fischgabel und Fischmesser aus dem ‚Haus Behrens‘ von 1900/01 sind nicht häufig auf dem Markt zu finden (€ 1.200 - 1.600). Der seltene Pokal ‚263 B‘ von Georg Jensen wird in einer frühen Ausführung zwischen 1918 und 1932 angeboten und sollte dementsprechend auf großes Interesse stoßen (€ 2.200 - 3.200).

Die Keramik-Abteilung wartet mit so ausgesuchten Objekten wie einer Deckelvase von Jean-Baptiste Séraphin von 1902 für die Manufacture Nationale de Sèvres auf (€ 4.000 - 5.000). Das Stück ist bislang nur auf einem Foto dokumentiert, das eine Ausstellung in einem der Pariser Salons bei Duncan zeigt. Ebenso selten und beliebt sollte die Vase ‚Uccelli‘, des italienischen Jugendstil-Keramikers Galileo Chini, 1897-1907 sein. Die ganz eigene Art des Keramikers, den ‚Stile Liberty‘ in seiner Vase mit fliegenden Vögeln zu interpretieren, wird den Betrachter in den Bann ziehen (€ 2.000 - 3.000).

Diese und andere Objekte sind während der Vorbesichtigung vom 17. bis 22. Mai in den Räumen in der Theresienstraße 60 zu besichtigen.