Auktion 163F

Sammlung Margret Solbach
Murano Glas - Design - Kunst

30. Juni 2022 um 18:00 MESZ


Katalog

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Am dritten Tag unserer Auktionsserie im Monat Juni kommt die aus 150 Positionen bestehende private Sammlung der Kunsthistorikerin und Pharmazeutin Margret Solbach zum Aufruf (1927-2019). Ihr breit gefächertes kunsthistorisches Interesse spiegelt sich in ihren Sammelgebieten Murano Glas, Design, Designerschmuck sowie Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts.

Romantische Sujets reizten Margret Solbach, wie insbesondere Anselm Feuerbachs Kopie nach dem Tizian zugeschriebenen 'Concerto campestre‘ von 1852/55 (Schätzpreis 8.000 - 9.000 €) sowie Erich Heckels Strandszene in Kreide und Aquarell auf Papier von 1927 (Schätzpreis 18.000 - 22.000 €) nahelegen. Aber auch feine Landschaftszeichnungen um 1830 illustrieren die Vorliebe für zarte Motive in der Kunst.

In spannungsreichem Kontrast stehen die zahlreichen Designklassiker aus Skandinavien und den USA, mit denen die Sammlerin lebte. Zu den Seltenheiten gehören Peder Moos’ Beistelltisch (Schätzpreis 4.000 - 5.000 €) und ein Hocker (Schätzpeis 7.000 - 9.000 €), beide aus den 1940er Jahren. Für moderne Eleganz stehen Poul Kjaerholms Hocker 'PK-33‘ (Schätzpreis 2.000 - 3.000 €) sowie 'PK-41‘ (2.000 - 3.000 €).

Eingehend beschäftigte sich die Sammlerin mit Murano Glas, wie die Bibliothek mit Fachliteratur bezeugt. Entwürfe von Napoleone Martinuzzi und Carlo Scarpa gehörten zu ihren Favoriten. Zu den Highlights der Murano-Offerte zählt die Bodenvase 'Corroso a rilievo‘, die zu geschätzten 12.000 - 18.000 € verkauft wird. Selten ist Scarpas Schale 'Tessuto‘ in Dunkelviolett und Grün, die mit einer Taxe von 2.200 - 2.800 € ins Rennen geht. Eine kleine Silbersammlung mit Objekten aus dem Ende des 18. Jahrhunderts sowie moderner Schmuck von Vivianna Torun Bülow-Hübe aus den 1960er Jahren komplettieren den Katalog.


Über Jahrzehnte hatte die Kunsthistorikerin und Apothekerin ihre Sammlung mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Dabei ging es ihr immer um die Qualität der Objekte, nicht nur um große Namen oder die Zurschaustellung großer Werte. Wenn es ihr gefiel und das Stück ihren Ansprüchen entsprach, erwarb sie es. Auf diese Weise fanden Glasobjekte aus Murano und Einrichtungsgegenstände des Designs genauso Platz in ihrem Zuhause wie orientalische Textilien, Grafiken und Gemälde des 19. Jahrhunderts oder Silber aus der Zeit des Rokoko. In der Auktion am 30. Juni 2022 wurden diese Objekte nun gewürdigt.

Im ersten Kapitel ging es um Gemälde und Grafiken. Dabei taten sich drei Tusch- und Bleistiftzeichnungen von Emil Filla, um 1930, besonders hervor. Für die zusammen gerahmten Werke bewilligte ein Sammler aus der Tschechischen Republik EUR 2.900, nachdem die Werke bei EUR 800 aufgerufen worden waren (Kat.-Nr. 1098).

Im Design des 20. Jahrhunderts triumphierten die Unikatmöbel von Peder Moos. Ein Hocker und zwei Tische aus den 1940er Jahren konnten zugeschlagen werden, für den Hocker wurden dabei nach heftigem Bietgefecht EUR 34.000 erzielt (Kat.-Nr. 1109). Alle drei Möbelstücke gehen zurück nach Dänemark. Danach folgte eine fast 70 Teile umfassende Sammlung an Murano-Glas, in der die Werke von Carlo Scarpa eine besondere Stellung einnahmen. Seine Kugelvase ‚Velato‘ in bernsteingelbem Glas, um 1940, wurde von eifrigen Bietern am Telefon und mehreren Internet-Plattformen von EUR 2.800 auf EUR 15.000 gesteigert (Kat.-Nr. 1197). Der höchste Zuschlag erfolgte aber für Scarpas Vase ‚Corroso a rilievi‘, die von EUR 12.000 auf EUR 18.000 stieg (Kat.-Nr. 1188).

Danach stritten sich Museen und Sammler um neun Schmuckstücke der dänischen Schmuckdesignerin Vivianna Torun Bülow-Hübe. Dabei wurden ein Halsreif von 1954 und ein Collier von 1963 je erst nach heißem Gefecht bei EUR 2,800 zugeschlagen. Sie waren bei günstigen EUR 600 aufgerufen worden (Kat.-Nrn. 1217 und 1223).

Zum Abschluss kamen eine kleine, aber feine Silbersammlung aus dem 18. Jahrhundert und eine Sammlung von Textilien aus dem Nahen Osten zum Aufruf. Der Kerzenleuchter aus Den Haag (’S-Gravenhage) findet für EUR 2.400 nun zurück in die Niederlande, während sich ein österreichischer Sammler alle fünf Webarbeiten sichern konnte.

Weitere Möbel und Preziosen aus der Sammlung Margret Solbach finden Sie in unserem Nachverkauf, der bis 29. Juli läuft.