Auktion 133A

Bauhaus - Deutsches Design

27. Juni 2017 um 15:00 MEZ


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Bauhaus - Deutsches Design
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Bald ist es wieder so weit. Am 27. Juni bietet Quittenbaum bedeutende Bauhaus- Objekte und andere Seltenheiten aus der Bauhauszeit sowie deutsche Designraritäten des gesamten 20. Jahrhunderts in der jährlichen Spezialauktion 'Bauhaus - Deutsches Design' an. Knapp 200 Objekte kommen zu Preisen zwischen € 300 und € 30.000 zum Aufruf.

Die deutsche Keramik ist zusehends wieder mehr gefragt. Vor allem Entwürfe aus der Bauhauszeit und aus dem Umfeld des Bauhauses sind begehrt. Wir freuen uns, dass wir in diesem Bereich spannende Objekte anbieten können. So kommen mehrere Service von Eva Zeisel Stricker zu moderaten Preisen zwischen € 400 und € 1.000 zum Aufruf.

Ein besonderes Highlight ist eine original Frankfurter Küche. Bereits dreimal konnten wir den Hammer für diese Ikone der 1920er Jahre in den letzten zwölf Jahren fallen lassen. Diesmal kommt ein teilrestauriertes, fast komplettes Exemplar mit besonders schöner blauer Farbgebung und charmanter Alterspatina zum Schätzpreis von € 18.000 - 20.000 zum Aufruf.

Einen bedeutenden Raum nehmen selbstverständlich die Entwürfe der Bauhausgrößen Mies van der Rohe, Marcel Breuer, Josef Hartwig und Marianne Brandt ein. Ludwig Mies van der Rohe ist mit seltenen und frühen Ausführungen seiner Möbel vertreten. Ein 'Weissenhof-Sessel - MR 20' aus den 1930er Jahren wird für € 2.000 - 3.000 angeboten, ein 'MR 30' aus den 1960er Jahren für € 1.200 - 1.500; zwei 'Barcelona' Sessel aus früher Nachkriegsherstellung werden auf € 6.000 - 7.000 geschätzt. Wohl bereits aus den späten 1920er Jahren stammt ein besonders gut erhaltenes Exemplar des Marcel Breuer Schreibtisches 'B 65'; es wird vermutet dass es sich hierbei um eine Prototyp- oder um eine Vorserienversion handeln könnte; diese Besonderheit rechtfertigt den auf € 20.000 - 30.000 festgelegten Schätzpreis. Ein weiterer 'B 65' Schreibtisch aus früher Thonet Produktion kommt mit € 5.000 - 7.000 zum Aufruf. Ein berühmter Bauhaus-Klassiker ist natürlich auch das Schachspiel von Josef Hartwig von 1924; diesmal zum Schätzpreis von € 8.000 im Angebot. Ein weiteres, sehr interessantes Schachspiel aus der gleichen Zeit, jedoch mit unbekanntem Entwerfer wird dem gegenübergestellt. Metallobjekte der Firma Ruppel, von Marianne Brandt in den 1930er Jahren entworfen, dürfen in keiner Bauhausauktion fehlen; angeboten werden eine Tischuhr für € 600 - 800 sowie zwei Serviettenhalter für € 700 - 800. Leuchten von Christian Dell und Marianne Brandt für Kandem und Kaiser zu Preisen zwischen € 350 - 800 runden das Angebot ab.

Aus den 1920er Jahren kommt auch ein kleines Konvolut von Möbeln der Firma Ernst Rockhausen & Söhne zum Aufruf; die Preise bewegen sich zwischen € 300 und 2.000.

Egon Eiermann gilt als einer der bedeutendsten deutschen Architekten und Designer der zweiten Hälfte des 20 Jahrhunderts. Seine zeitlosen Entwürfe haben Fans auf der ganzen Welt. Wir schätzen uns glücklich zwei Unikat-Sofatische aus Familienbesitz anbieten zu können; die beiden Baumtische standen in den 1950er Jahren im Wohnzimmer der Familie Eiermann und kommen nun zu Preisen zwischen €2.000 und 3.000 zum Aufruf. Auch das Unikat-Chlavicord aus dem Haushalt Eiermann, das Eiermanns ehemaliger Schüler und Mitarbeiter Rainer Schütze entwickelt hatte und welches auf der Triennale in Mailand 1954 mit einem Ehrendiplom ausgezeichnet wurde, wird angeboten; Eiermann hatte dafür das Untergestell entworfen. Schätzpreis € 2.000 - 3.000. Ein Prototyp Korbsessel, der nie Serienreife erlangte,  kommt für € 2.000 zum Aufruf. Abgerundet wir das Angebot durch einen frühen Dreibeinstuhl 'SE 69' für € 1.000 sowie mehrere 'SE 42' Dreibeinstühle zu Preisen zwischen € 800 und € 1.600.

Aus der ehemaligen DDR stammt der sog. 'Menzel Stuhl', 1950/51, von Erich Menzel entworfen, gilt er als einer der bekanntesten Beispiele gelungenen DDR Designs; zwei Stühle kommen als Paar zum Aufruf und werden auf € 1.500 - 2.500 geschätzt.

Die Hochschule für Gestaltung in Ulm sowie die Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart galten vor allem in den 1950/60er Jahren als besonders kreativ und innovativ. Entwürfe der Professoren dieser Institute wurden weltbekannt. Der 'Ulmer Hocker' gilt als 'Minimalismus-Ikone' schlechthin; von Hans Gugelot, Max Bill und Paul Hildinger entworfen, kommen zwei unterschiedliche Varianten, beide aus der HFG Ulm, für € 2.000 und € 2.500 zum Aufruf. Zwei Radios von Braun aus den 1950er Jahren von Herbert Hirche und Hans Gugelot werden auf jeweils € 400 geschätzt, und Herta-Maria Witzemanns Korbstuhlklassiker 'SW 88' aus dem Jahr 1954, in einem Konvolut von zwölf Exemplaren auf € 2.000.

Als Gegenbewegung des geradlinig, funktionalistischen, deutschen Designs der HFG, Ulm gelten die Entwürfe von Günter Beltzig. Seine ‚Floris’-Möbel sind international begehrt und in vielen Museen ausgestellt. In unserer Design-Auktion im Februar wurde ein Set mit drei Stühlen und einem Tisch für knapp € 40.000 brutto zugeschlagen. Der besonders seltene 'Floris' Stuhl mit niedriger Rückenlehne ist diesmal auf € 4.500 geschätzt.

Leuchtenentwürfe von Ingo Maurer aus den 1960er bis 2000er Jahren zu Preisen zwischen € 300 und 2.500 runden das Gesamtangebot ab.


174 Lose deutsches Design waren am ersten Auktionstag im Angebot. Im Kapitel 'Bauhaus' waren vor allem Entwürfe von Designerinnen sehr beliebt.

Es begann mit der 'Frankfurter Küche' der gebürtigen Österreicherin Margarete Schütte-Lihotzky, die für Brutto €23.300 versteigert werden konnte (Lot 4). Marianne Brandt, Leiterin der Metallwerkstätte am Bauhaus 1928/29, entwarf die Deckenleuchte '720' zusammen mit Hin Bredendiek für die Firma Körting & Mathiesen 1929 (Lot 44). Sie konnte für €1.036 zugeschlagen worden. Ihre Tischuhr für die Ruppelwerke, aus der gleichen Zeit, wurde für den selben Betrag verkauft (Lot 47). Die Werke der Keramikerin Eva Zeisel-Stricker werden auch immer beliebter. Ihr Teeservice aus runden und eckigen Formen, um 1928, war höchst gefragt (Lot 9), für €2.072 tritt es nun die Reise nach Italien an. Das Service 'Fiuma' aus der selben Zeit (Lot 25) erbrachte immerhin €893.

Natürlich dürfen die Herren aus dem Bauhaus nicht fehlen. Marcel Breuers schwarzer 'B 65'-Schreibtisch von 1929/30 (Lot 29) geht für €6.734 nach Hessen. Auch Ludwig Mies van der Rohes Paar 'Barcelona'-Sessel aus früher Knoll-Produktion wurden für €6.888 in die Schweiz verkauft (Lot 60).

Egon Eiermann dominierte das 2. Kapitel. Die schönen Stücke aus seinem Privathaushalt waren höchst begehrt und so verwundert es nicht, dass das geniale Clavichord mit Untergestell, das er zusammen mit seinem Schüler und Mitarbeiter Rainer Schütze gefertigt hatte (Lot 68), nun für €4.921 ein neues Zuhause findet. Einer der Sofatische mit Baumscheibe, um 1950 (Lot 128), wurde für €4.428 nach Schweden verkauft. Imposant waren auch die beiden Deckenleuchten, aus je drei 'Diana'-Schirmen von Wilhelm Wagenfeld, 1954 (Lot 99). Sie gehen für €5.957 nach Köln. Mehrere Museen stritten sich unter anderem auch um die Objekte von Herbert Hirche. Sein Servierwagen von 1956 (Lot 98, €1.036) und das Radio 'Stereo-Tischsuper RC8 TS 3' von 1958 für Braun (Lot 111, €389) werden wohl demnächst öffentlich zu sehen sein. Eine Besonderheit stellt Ferdinand Kramers Regenschirm 'Rainbelle' aus Papier dar (Lot 126). 1948 in USA entworfen, kam er 1951 auf den Markt. Das seltene Stück, nur zwei Exemplare in öffentlichen Sammlungen sind bekannt, im Bauhaus-Archiv Berlin und Museum für Gestaltung, Zürich, geht für €1.425 an einen Privathaushalt.

Aus den späteren Kapiteln ist wieder einmal das seltene und beliebte Nashorn von Renate Müller und Helene Häusler, 1967 zu nennen (Lot 139). Für €3.367 tritt es dieses Mal die Reise in die Türkei an. Von 1988 ist einer der nicht häufig auf dem Markt auftauchenden Teppiche von Hans Theo Baumann, der für €1.845 in die Schweiz verkauft wurde (Lot 173).

Im Nachverkauf, der bis zum 21. Juli andauern wird, können Sie noch einige besonders seltene und schöne Exemplare erwerben.