Auktion 171B

Jugendstil - Art Déco
Skulpturen - Metall - Keramik - Silber - Schmuck

15. November 2023 um 15:00 MESZ


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Lebensfreude pur - Figuren stehen im Mittelpunkt des zweiten Auktionstages bei Quittenbaum.

Neben den berühmten Chryselephantin-Tänzerinnen und Tänzern französischer und österreichischer Künstler stechen zwei Figuren aus Agathon Leonards ‚Jeu de l’Echarpe‘ besonders hervor. Die ‚Danseuse au cothurne‘ und die ‚Danseuse au Tambourin à gauche‘ in der Bronzeausführung von Susse Frères bestechen den Betrachter mit der Eleganz ihrer Bewegung und der sorgfältigen Bearbeitung ihres Materials. Die beiden Stücke werden jeweils zwischen EUR 15.000 und 25.000 aufgerufen werden (311,312). Den Erwachsenen steht in dieser Auktion die vollständige Gruppe von 14 Kleinkindern und Kindern gegenüber, die der schon mit 39 Jahren verstorbene Keramikkünstler Konrad Hentschel zwischen 1904 und 1907 für die Porzellanmanufaktur Meißen entwarf. Die ins Spiel versunkenen Kinder ziehen einen mit ihrer Natürlichkeit in ihren Bann. Von dem ‚Sitzenden Kind mit einem aus einer Schüssel saufenden Hund‘ werden gleich zwei Exemplare angeboten, wobei es sich bei dem ersten um einen Rohling des Modells handelt (336, EUR 1.500 - 2.500). Das zweite Exemplar, in einer sehr frühen Ausführung mit bunter Aufglasur, durch die Jubiläumsmarke auf 1910 datiert, ist für EUR 3.500 - 4.500 zu erwerben (337).

Die Auswahl wird durch ausgesuchte Metall- und Silberwaren abgerundet. Von Ernst Riegel stammt ein Tafelaufsatz, der 1908 in der Zeitschrift „Dekorative Kunst“ abgebildet war. Der reiche Floraldekor des silbernen Pokals ist mit Chrysoprasen akzentuiert und wird von einem Spruchband begleitet: UEBER ROSEN LAESZT SICH DICHTEN IN DIE AEPFEL MUSS MAN BEISSEN. EUR 6.000 - 7.000 sollte man für das seltene Stück bereithalten (411). Die Art-Deco-Auswahl wartet wiederum mit einem höchst seltenen Entwurf des Pariser Goldschmieds Raymond Templier auf. Das elegante Zigarettenetui aus Silber hat mit seinem abstrakten Dekor in Lack, blauem Email und Eierschalensplittern im Stil der Delaunays seinen Platz unter den Ikonen des Art Deco gefunden. Trotz einer winzigen Eindellung ist es seine EUR 25.000 bis 35.000 sicherlich wert.

Diese und weitere ausgewählte Objekte können Sie im Katalog und auf den Plattformen besichtigen, sowie zur Vorbesichtigung in unseren Räumen vom 9 bis 13. November.


Erwartungsgemäß war es das Porzellan, das sich am zweiten Tag der Auktion besonderer Aufmerksamkeit erfreute.

Bei der wunderbaren Sammlung der berühmten ‚Hentschelkinder‘ war das Modell der ‚Vier Kinder beim Betrachten einer Puppe‘ besonders beliebt. Ein Berliner ging als Sieger aus der Bieterschlacht hervor, für EUR 6.000 kann er die schöne Gruppe nun sein eigen nennen. Auch die niedlichen Mädchenfiguren von Paul Helmig waren heiß umkämpft. Ihre Preise stiegen je von EUR 300 auf EUR 800 und gehen nun zusammen in die USA. Der reizende ‚Putto mit Trauben’ als Allegorie des Herbstes des Österreichers Michael Powolny erzielte EUR 2.800. Albin Müllers seltene Kaminuhr traf ebenfalls auf großes Interesse, zwei Sammler stritten sich, bis der eine bei EUR 4.000 die Oberhand behielt. Die beiden Tänzerinnen aus dem ‚Jeu de l’Echarpe‘ bestätigten ihre Schätzpreise von je EUR 15.000 und werden nun Teil einer deutschen Sammlung werden. Der höchste Zuschlag erfolgte für das äußerst seltene Zigarettenetui des berühmten französischen Designers Raymond Templier. Wohl wegen seines faszinierenden zeittypischen Dekors mit farbigem Lack und Eierschalensplittern bewilligte ein Brite für das schöne Objekt von 1927 EUR 26.000.