Biografie

Ernst Gamperls Arbeiten zeugen nicht nur von außerordentlichem handwerklichen Können, sondern auch von hohem künstlerischen Wert. Mit seinem Schaffen überwindet er die Grenzen zwischen angewandter und freier Kunst.

Als gelernter Schreiner hat Ernst Gamperl sich das Drechseln zunächst selbst beigebracht, bevor er eine Ausbildung zum Drechslermeister absolvierte. Die Tatsache, dass er als Autodidakt begann, ist sicherlich ein Grund für seinen freien Umgang mit dem Holz.

Aus Ernst Gamperls Zugang zu dem Werkstoff wird ersichtlich, dass er in bewusstem Einklang mit diesem arbeitet. So verwendet er nur Stämme, die gefällt werden mussten oder von alleine brachen. Auch die finale Form seiner Werke visualisiert seinen sensible Umgang mit dem Material. Der Künstler versucht nicht, die Ästhetik und die natürlichen Eigenschaften des Holzes zu verbergen. Was seine Arbeiten so besonders macht, ist die betonte Offenlegung von Wuchsunregelmäßigkeiten, Astlöchern, Rissen und Brüchen und deren Einbindung in das Kunstwerk.

Ernst Gamperl arbeitet seit Jahrzehnten ausschließlich mit nassem Holz. „Frisches Holz“, so Gamperl, „schwindet und […]verformt [sich], und ich begann diese Entwicklungen bewusst in die Gestaltung miteinzubeziehen.“ Risse werden teils mit kleinen Schmetterlingsverbindungen oder Drahtseilen stabilisiert und so betont, statt sie zu verbergen. Ernst Gamperl legt in seinem Œuvre die unzähligen Möglichkeiten der Holzbearbeitung offen, von dünnwandigen, federleichten Arbeiten bis hin zu robusten, schweren Formen, was die Wandelbarkeit und Schönheit des Materials verdeutlicht.

Ernst Gamperl ist es gelungen, als einer von wenigen deutschen Drechslern internationale Bedeutung zu erlangen, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet zu werden und in weltweiten Sammlungen vertreten zu sein, darunter im Victoria and Albert Museum, London, im Amorepacific Museum of Art, Seoul und in der Neue Sammlung, München.

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Objekte von Ernst Gamperl