Auktion 155C

Murano Glas

04. März 2021 um 15:00 MESZ


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Murano Glas
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Fulvio Bianconis Vasen mit dem Dekor ‚A fasce di colore‘ sind nur sehr selten auf dem Markt. Die fast ausschließlich sehr großformatigen Stücke waren sehr aufwändig in ihrer Herstellung zumal die aufgeschmolzenen horizontalen Bänder in den Farben Rot, Blau, Grün und Tiefviolett, ein enormes technisches Können erforderten. In der Auktion am 4. März werden gleich zwei Vasen dieses Typs aus unterschiedlichem deutschen Privatbesitz angeboten. Die schlanke Vase in Tropfenform und die Vase in Kugelform mit ausgestelltem Rand sind auf jeweils €7.000 - 9.000 taxiert. Aus einer Münchener Privatsammlung stammen zwei sehr gute Vasen von Carlo Scarpa. Zu seinen frühesten Entwürfen zählt die hohe zylindrische Vase ‚A bollicine‘ in grünem, stark blasigem Glas, die der Architekt 1932/33 entwarf und die auf €7.000 - 9.000 geschätzt ist. Die Vase trägt den begehrten zweizeiligen Ätzstempel, der sie als frühe Ausführung identifiziert mit dem Zusatz ‚MADE IN ITALY‘.

Den Dekor ‚Tessuto‘ entwickelte Scarpa schon um 1940, die schlanke Vase in Tropfenform, die die Modell-Nr. 4550 trägt, ist auf 1945-48 zu datieren und leuchtet in hellem Gelb mit tiefvioletten und weißen vertikalen Fäden. Die Vase ist unsigniert, anhand ihrer Verarbeitung und des verblüffend geringen Gewichts aber eindeutig als frühe Ausführung zu identifizieren. Dekore, die von zeitgenössischen Künstlern und Architekten kreiert wurden, gab es nicht nur im Hause Venini. Bei Barovier & Toso schuf Ercole Barovier in den 50er und 60er Jahren die meisten Entwürfe eigens und auf höchstem Niveau. Hier sticht eine recht hohe Vase mit dem patchworkartigen Dekor ‚Sidone’ hervor, der in milchig-opaleszenten, paarweise und um 90 Grad versetzt angelegten Flächen angelegt wurde. Die Vase mit dem seltenen und sehr begehrten Dekor aus dem Jahr 1957 ist auf €8.000 - 10.000 geschätzt.


Ercole Barovier und Carlo Scarpa verdoppeln in etwa ihre Taxen

Auch am dritten Auktionstag setzte sich das lebhafte Interesse fort. Über 60% der Lose wurden verkauft - oft mit großen Preissprüngen.

Die meisten hohen Zuschläge und Peissteigerungen waren bei Arbeiten von Ercole Barovier zu sehen, angeführt von seiner Vase ’Sidone’ aus dem Jahr 1957, die bei € 7.300 aufgerufen erst bei € 16.000 zugeschlagen wurde. Eine ‚A spina‘-Vase von 1958 wurde von € 3.000 auf € 5.700 gesteigert, eine ‚Diamantati‘ aus dem Jahr 1968 von € 1.500 auf € 5.000, eine ‚Mugnoni‘-Vase aus dem Jahr 1938 von € 2.000 auf 3.500, eine ‚Barbarico‘-Vase aus dem Jahr 1951 von € 900 auf € 3.100 und eine ‚Intarsio‘-Vase von € 900 auf € 3.400.

Die Ergebnisse der Manufaktur Venini werden von Carlo Scarpas Vase ’Sommerso a bollicine’ angeführt. Hier begann das Bieten bei € 5.000, und der Hammer fiel bei € 11.000. Fulvio Bianconi lieferte den Entwurf für die Vase ‚A fasce di colore‘ die bei € 6.000 verkauft wurde.

Auch Archimede Seguso war wieder einmal sehr gefragt. Seine seltene ’Nero d'oro’-Vase aus dem Jahr 1951 kletterte von € 6.000 auf € 8.500. Großes Interesse gab es auch für Anzolo Fugas ‚Con fasce e murrine‘ von 1956, die bei € 1.800 aufgerufen erst bei € 6.100 zugeschlagen wurde.