Auktion 178A
Jugendstil - Art Déco
01. Juli 2025 um 15:00 MESZ
Ende des Nachverkaufs
01. August 2025
Katalog
30,00 € inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten (versandkostenfrei innerhalb Deutschlands)
DownloadDie Auktionswoche im Juli beginnt mit einer großen Auswahl an Jugendstil- und Art Déco-Objekten. Wir freuen uns sehr, Ihnen eine Anzahl an herausragenden Werken präsentieren zu können. Besonderes Augenmerk sei einer fast 50 Teile umfassenden Sammlung an Elfenbein- und Chryselephantin-Figuren geschenkt. Der Sammler konzentrierte sich vorwiegend auf die lebensecht bewegten Figuren von Ferdinand Preiss. Preiss’ ‚Flammentänzerin‘ aus den späten zwanziger Jahren verkörpert die damalige Lebensfreude perfekt. Die Figur wird mit EUR 15.000 aufgerufen werden.
Auch eine Reihe von Objekten von Louis C. Tiffany und den Tiffany Studios ist uns anvertraut worden. Hier sticht besonders eine imposante Tischleuchte ‚Apple Blossoms‘ aus dem Jahre 1904 heraus. Mit ihrem prächtigen vielfarbigen vegetabilen Schirm erhellt sie noch die dunkelsten Ecken. Der geneigte Interessent sollte zumindest EUR 40.000 für die Lampe bereitstellen.
Aufwendig gestaltet ist auch der ‚Thron‘ von Carlo Bugatti. Ebonisiertes Holz, Messingblech und Bein zieren den Nussbaumrahmen, die Rückenlehne, Armlehnen und Sitzfläche sind mit Pergament bespannt und mit japonisierenden Blütenmotiven bemalt. Wenn Sie das Stück „besitzen“ wollen, sollten Sie bei EUR 20.000 einsteigen. Natürlich zeigen wir auch wieder traditionell französisches Glas aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Emile Gallé, ist zum Beispiel mit einer seltenen, blumenzwiebelartigen Vase aus dem Jahr 1897/98 vertreten. Ganz leicht diagonal gerippt, weist sie einen Intercalaire-Dekor mit Plättchen aus bräunlichem Glas sowie grünblauen Pulvereinschlüssen mit Luftblasen auf. Der Dekor mit Papageientulpen ist polychrom pastos emailliert und mit Gold gehöht. Mit EUR 5.000 sollte das seltene Stück die Sammlung wechseln. Im Kontrast dazu steht die höchst seltene Vase ‚Perruches‘ von René Lalique. Der Entwurf von 1919 zeigt auf Zweigen sitzende Wellensittiche auf saphirblauem Grund. EUR 18.000 sollten hier bewilligt werden.
Im Kapitel Keramik können wir einmal wieder eine kleine Sammlung an Eierschalenporzellan anbieten. Vasen und Tassen werden zu moderaten Preisen angeboten und sollten so Ihre Liebhaber finden. Der Ungar Vilmos Zsolnay liefert das Hauptstück der Auswahl. Er ist mit einer wunderschönen Henkelvase vertreten. Die kleine Vase, vorwiegend in Rot und Blau mit Goldtupfen, wohl um 1910 gefertigt, wird mit EUR 5.500 aufgerufen werden.
Im Silber können wir mit zwei Untersetzern aus der Wiener Werkstätte aufwarten. Der Entwurf wird im MAK Wien Josef Hoffmann und Koloman Moser zugeschrieben. EUR 2.200 werden dafür erwartet.
Auch für den kleineren Geldbeutel wird sich in der über 500 Positionen starken Auswahl sicherlich das eine oder andere Stück finden lassen.
Wir würden uns freuen, Sie während der Vorbesichtigung ab dem 26. Juni in unseren Räumen begrüßen zu dürfen!
Nachbericht: Daum, Preiss, Zsolnay, Tiffany und Bugatti auf Erfolgskurs!
Trotz der großen Hitze war das Interesse an den Jugendstil- und Art Déco-Objekten in der Auktion am Dienstag überwältigend! Zahlreiche Kunden nahmen aus der klimatisierten Kühle Ihrer eigenen vier Wände an Computern und Telefonen teil, einige trauten sich aber auch in unser durch Ventilatoren gut erträglich gemachten Showroom in der Theresienstraße in München. Die ausbrechenden Bietgefechte sorgten dann jedoch gleich noch für mehr Schweiß. Die Kunden stritten sich um die unterschiedlichsten Objekte, mit den Glasvasen und Schalen der Daum Frères an vorderster Front. Die Verunsicherung der letzten Jahre, was Chryselephantin- und Elfenbeinfiguren betrifft, scheint sich endlich gelöst zu haben. Von den 42 schönen Stücken aus einer deutschen Privatsammlung blieben nur acht unverkauft! Besonders begehrt war hier die seltene Figur ‚Breasting the Tape‘ von Ferdinand Preiss. Die Dame im kurzen Kleid, im vollen Lauf das unsichtbare Band berührend, war sehr günstig bei EUR 1.500 aufgerufen worden und wurde von mehreren Bietern auf stolze EUR 23.000 gesteigert. Die Erfolgsgeschichte des ungarischen Keramikers Vilmos Zsolnay bleibt ungetrübt, alle drei Lose waren beliebt, besonders die ‚Mäuse‘-Vase in bronzebraun mit plastischen Nagetieren wurde mit EUR 24.000 über das Zehnfache ihres Schätzpreises gehoben.
Auch Henry van de Veldes Charme ist ungebrochen. Auch seine angebotenen Werke wurden vollständig verkauft, wobei die drei seltenen Saucenlöffel aus dem Modell I von 1903 mit Peitschenhieb-Stiel den höchsten Zuschlag von EUR 22.000 erhielten. Die Liebe der Kunden zum Niederländischem Porzellan und Keramik ist erfreulicher Weise wieder erwacht, 13 der 14 Positionen aus der Fabrik Rozenburg fanden erst nach eifrigen Bietgefechten neue Besitzer. Der höchste Zuschlag an internationalem Porzellan erging jedoch an einen Unikat-Pokal der Dänin Effie Hegermann-Lindencrone von 1922. Die Fußschale, wie aus Blüten- und Blättern in dänisch-blau-weiß zusammengesetzt, wurde gleich von drei Telefonbietern auf EUR 5.500 hochgesteigert. Die absoluten Highlights der Auktion kamen dieses Mal aber aus Italien und den USA. Der ‚Thron‘ von Bugatti, mit seiner Marqueterie aus Bein und Messingplättchen und den zart bemalten Pergamentrücken und Pergamentsitzflächen erbrachte, heiß umkämpft, EUR 36.000 während die seltene Tiffany ‚Apple Blossom‘-Tischleuchte mit ihren leuchtenden Farben Ihren Schätzpreis von EUR 40.000 bestätigte und den Weg in die USA antreten wird.