Los: 54

Karl Schmidt-Rottluff (Rottluff 1884 - 1976 Berlin)
Künstlerpostkarte 'Seitlich aufgestützt liegender Akt', 1911

Tuschfeder und farbige Kreiden auf frankierter Vordruck-Postkarte adressiert und geschrieben an Frau Dr. Elsa Hopf in Hamburg. Poststempel Hamburg, 21.2.11. 9,0 x 14,0 cm. Verso handschriftlich vom Künstler bezeichnet (Tinte): "Frau Dr. Elsa Hopf, Hamburg, Bieber Str. 3/5 Mit Dank quittiert. Herzliche Grüsse zugleich Ihr S-R." Wietek bettet den schönen Postkartengruss von Schmidt-Rottluff an die Sammlerin Elsa Hopf in folgenden Kontext: "In der ohne Anrede äußerst knapp gehaltenen Mitteilung auf seiner Postkarte an Elsa Hopf vom 21. Februar 1991 bestätigt Schmidt-Rottluff den Eingang eines wahrscheinlich für eine Erwerbung überwiesenen Geldbetrages. Um welchen es sich im Einzelnen dabei handelt, ist nicht mehr eruierbar, da die Sammlerin Arbeiten aus allen Schaffensgebieten (...) von ihm besaß, die sich nachweislich ihres Entstehungsdatums über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrzehnten verteilen." Zur kunsthistorischen Bedeutung dieser Zeichnung führt Wietek weiter aus: "Auch diese Postkartenskizze mit dem seitlich aufgestützten weiblichen Akt steht in engem Zusammenhang mit den zahlreichen Aktstudien, die vor allem Anfang 1911 in Hamburg entstanden und sich in der Grafik niederschlugen. Ein halb bekleidetes Modell wie hier findet sich auch auf einer undatierten, wohl gleichzeitigen Federzeichnung im Brücke-Museum. Auffallend ist die starke Farbigkeit der Darstellung, zumal das figürliche Motiv nur mit sehr wenigen Federstrichen fixiert und sein gesamter Unter- und Hintergrund in verschiedenfarbige Felder - gelb, rot, blau, grün, braun und schwarz - frei aufgeteilt wird."

>> Literatur

Zuschlag: 53.000 €

124B - Moderne Kunst
09. Dezember 2015 um

Literatur:

Provenienz: Nachlass Dr. Elsa Hopf. Gerhard Wietek, Karl Schmidt-Rottluff, Zeichnungen auf Postkarten, Köln 2010, S. 226 und 277, Kat. 74 (mit farb. Abb.).