Biografie

August Hanke (Höhr 1876 - 1938 Höhr) Nach dem frühen Tod des Vaters und Firmengründers Reinhold Hanke (1840-1886) in Höhr im Westerwald, führte die Witwe Maria Josefa die Steinzeugbrennerei zunächst weiter bis die Brüder Carl (1873-1908) und August als kaufmännischer bzw. künstlerischer Leiter in der Lage waren, die Firma zu übernehmen.

August hatte in München ein Chemiestudium absolviert und die Kunstgewerbeschule besucht. Auf der Pariser Weltausstellung 1900, wo die Firma R. Hanke ihre noch „altdeutschen“ Ware präsentierte, faszinierte ihn die neue Strömung des Jugendstils und er lernte die Glasurtechniken aus Frankreich und Japan kennen. Mit seiner Übernahme der künstlerischen Leitung der Firma 1901 begann er, selbst mit Reduktionsbränden zu experimentieren. Sein Kupferrot („Chinarot“) und Titanblau blieben in ihrer Qualität lange unerreicht. Es gelang ihm auch, zeitgenössische Künstler wie Henry van de Velde, Peter Behrens und Albin Müller zur Mitarbeit zu bewegen und das Repertoire der Firma dementsprechend zu modernisieren. Ab 1902 entwarf August auch selbst Keramiken, die sich stark an Veldes Werke anlehnten. 1911/12 -18 gingen die Werkstätten Hanke, R. Merkelbach und S. P. Gerz zu den Steinzeugwerken Höhr-Grenzhausen GmbH zusammen. Als Mitglied des deutschen Werkbundes tragen viele Arbeiten den DW-Stempel. Während des ersten Weltkrieges erlitt die Firma einige Einbußen, der schlimmste Schlag kam aber, als die Fabrik 1921 durch einen Brand zerstört wurde. Danach konnte sie nur noch zu einem Bruchteil ihres vormaligen Umfanges weitergeführt werden. Die Firma schloss endgültig ihre Tore als August Hanke 1938 verstarb.