Biografie

Henry Cros (Narbonne 1849 - 1907 Sèvres)

Vorreiter des Pate de Verre der Neuzeit.

Wie seine Zeitgenossen bzw. Nachfolger, beschäftigt sich auch Henry Cross zunächst mit Skulpturen und Plaketten aus traditionellen Materialien.

Henry war einer von drei Söhnen des Philosophen Simon Charles Henri Cros. Er erhielt eine klassische Ausbildung, die sehr früh seine Neugier und Liebe für die Antike weckte. Er studierte Malerei unter anderem an der Ecole des Beaux-Arts in Paris. Schon mit 21 Jahren stellte er seine ersten skulpturalen Werke - noch aus Gips, Terracotta und Wachs - in Paris aus. Er strebte jedoch danach, leuchtende, vielfarbige Skulpturen zu schaffen, ägyptisch und altgriechisch inspirierte Glasarbeiten, wie er sie im Musée du Louvre studieren konnte. Um 1882 begann er, erste Versuche mit Pâte de Verre anzustellen. Etwa zur gleichen Zeit experimentierte er auch mit Enkaustik und der Farbfotografie. Im Laufe der Zeit nahm er regelmäßig an Ausstellungen der zeitgenössischen Kunsthandwerker in Paris teil. Die dort gezeigten Keramiken sollten Jahre später schliesslich dazu führen, dass ihm die damalige Manufacture nationale de Sèvres um 1893 einen größeren Brennofen überliess. Der Umzug nach Sèvres war spätestens 1895 komplett, als Cros sein neues Domizil in einer ehemaligen Windmühle bezog. Im gleichen Jahr wurde er in die Ehrenlegion aufgenommen. Cros hielt sein Rezept zur Herstellung von Pâte de Verre streng geheim, teilte sein Wissen lediglich mit seinem Sohn und Nachfolger Jean (1884-1932). Henry verstarb 1907 in Sèvres.

Seine Pâte de Verre-Objekte wurden seit 1885 auf einigen der wichtigsten Ausstellungen Frankreichs präsentiert: So stellte er ‚La Source et le Soleil’ 1885 auf dem Pariser Salon aus. 1889 nahm er an der Weltausstellung in Paris teil, ebenso 1900, wo er eine Goldmedaille erhielt. Zuletzt war ‚La tête de Méduse‘ auf dem Salon von 1906 zu sehen.

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Literatur: Daum, La pâte de verre, Paris 1984, S. 59 ff.