Biografie

Friedrich Adler wurde im April 1878 in Laupheim geboren. Nach einem Studium an der Königlichen Kunstgewerbeschule in München und einer vierjährigen Phase als freischaffender Künstler trat er 1902 der neugegründeten Debschitz-Schule bei, an der er im Folgejahr auch einen Lehrauftrag übernahm. Auch nach seinem Umzug nach Hamburg widmete sich Adler intensiv der Lehrtätigkeit, bis ihm seine Professur 1933 von den Nationalsozialisten entzogen wurde. 1942 wurde Adler in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo er zu einem unbekannten Zeitpunkt verstorben ist.

Neben seinen Entwürfen für Metallarbeiten betätigte sich Adler unter anderem auch als Designer, Architekt und Keramiker. Adlers frühe Entwürfe wurden größtenteils von Walter Scherf und Co. aus einer hauptsächlich aus Zink bestehenden Legierung (Osiris) produziert. Während sich seine ab 1899 entworfenen Werke eher durch eine vegetabile, flächenhafte Ornamentik auszeichnen, wechselte sein Stil ab 1904 zu einer plastischeren Ornamentgestaltung. Ab 1906 arbeitete Adler mit einer reduzierten Ornamentik, was auch mit dem Verzicht auf den Werkstoff Zink einherging. Im Laufe seiner Karriere arbeitete Adler mit verschiedenen Manufakturen und Werkstätten zusammen, darunter Urania und Wilkens & Söhne. Er entwickelte sich vom Entwerfer individueller kunsthandwerklicher Arbeiten hin zum Designer von in Serie produzierten Produkten.

Ab 1911 widmete sich Adler auch Entwürfen für jüdische Kultgeräte und der Gestaltung von Synagogen. Besonders hervorzuheben sind seine Buntglasfenster für die Synagoge in Laupheim, die jedoch in der Reichspogromnacht zerstört wurden. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Leuchter, die er entwarf – darunter der fünfflammige Leuchter von 1900, der mit seiner vegetabilen Ornamentik, Symmetrie und Rhythmus beeindruckt. Die flächigen Ornamente bilden eine harmonische Einheit und erinnern an einen Pflanzenstängel, aus dessen Knospen Äste zu wachsen scheinen.


Objekte von Friedrich Adler