Los: 336

Louis Majorelle, Nancy
Tisch 'Sagittaires', 1905

Rechteckige Platte mit erhöhten, eingeschnitten und abgerundeten Rändern auf vier geschnitzten Säbelbeinen mit Bronzeapplikationen in Form von stilisiertem Pfeilkraut. H. 80 cm, 124 x 82 cm. Mahagoni, geschnitzt, Zitronenholz.

Entwurf für den Salon des Industries du Mobilier, Paris 1905.

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Zuschlag: 70.000 €

162C - Jugendstil - Art Déco
11. Mai 2022 um 15:00 MEZ

Literatur:

Louis Majorelle (1859 Toul - 1926 Nancy), Nancy

Majorelle besuchte von 1877-79 die Pariser Ecole des Beaux Arts und beschickte bereits als Sechzehnjähriger die Ausstellung des Salons. Seine Karriere als Maler nahm jedoch ein jähes Ende, als er 1879 die Nachfolge des plötzlich verstorbenen Vaters übernehmen musste. Noch einige Jahre führte er die Produktion der väterlichen Fayence-Werkstatt sowie die Möbelproduktion weiter. Angeregt durch die Erfolge Emile Gallés auf den Pariser Weltausstellungen wurde die Herstellung von Stilmöbeln eingestellt. Majorelle sicherte sich die Mitarbeit von Jacques Gruber und Camille Gauthier. 1894 zeigte Majorelle auf dem Salon des Artistes Lorrain in Nancy erstmals Möbel im Stil des Art Nouveau. Im selben Jahr entstand die intarsierte Vitrine 'La Source'. 1898 Bau neuer Firmengebäude in Nancy. 1900 Präsentation des Arbeitszimmers 'les Nénuphars' auf der Pariser Weltausstellung. Diese Möbel zeigten bereits eine deutliche Verselbständigung des 'Style Majorelle', sie erhielten starke Beachtung in der Fachpresse als eine der interessantesten Schöpfungen der französischen Möbelkunst. In den folgenden Jahren wurden mehrere Niederlassungen in Paris, Lille und Lyon eröffnet. Majorelle führte die Ausstattung von Cafés und Restaurants aus. Die Produktion beschränkte sich nicht ausschließlich auf die Herstellung von Möbeln. Schmiedeeisen und Bronzen wurden in einem eigenen Stil auf zahlreichen Salons und Ausstellungen vorgeführt. 1905 stattete Majorelle das von Samuel Bing übernommene Haus in Paris aus. 1916 zerstörte ein Brand einen Großteil der Entwürfe, Modelle und Pläne. Nach dem Eintritt Alfred Levys 1918 als zweiter Direktor und 1926 nach Majorelles Tod wird der Personalstil der Werkstätte in ihrer ausgesuchten Stilisierung bestimmend.

Duncan, The Paris Salons, Bd. III, Woodbridge 1996, S. 406.