Los: 599

Otto Dill (Neustadt 1884 - 1957 Bad Dürkheim)
'Löwengruppe', 1918

Öl auf Hartfaserplatte. Ca. 50,0 x 70,0 cm. Rechts unten sign.: Otto Dill und datiert 1918 (Öl). Verso vom Künstler eigenhändig beschriebenes Etikett mit Titel und Datierung, Etikett der Münchener Kunstausstellung 1919 im Glaspalast mit Exponatnummer 1211 u. weiteres Klebeetikett mit Schenkungsnachweis aus dem Jahr 1922. 1922 schenkten Johanna Katz und ihr Mann Casimir Otto Katz, Unternehmer und Pionier der industriellen Bierdeckelherstellung, dieses Gemälde anläßlich seiner Geburt ihrem Enkel Claus Bally.
Otto Dill wählte Heinrich von Zügel zu seinem künstlerischen Lehrmeister. Von 1908 bis 1914 bei ihm ausgebildet, lernte Otto Dill mit den Augen Zügels zu sehen. Schon als Student im Jahr 1912 nahm der begabte Dill an der Ausstellung der Münchener Sezession im Glaspalast mit einem Löwenbild teil. Mit dem Schaffen seines Lehrers unvergleichbar werden Dills Löwen-, Tiger- und Pantherbilder, die zugleich zu seinen Lieblingsthemen avancieren. Seine Modelle fand Otto Dill in den Zoologischen Gärten und in der Menagerie des Zirkus Krone, mit dessen Eigentümer er befreundet war. Oft fand man Dill zeichnend vor den Zirkus-Käfigen oder im Sitzrund der Arena. Imiela führt dazu aus: "Diejenigen Bilder, die dem Künstler den Namen 'Löwendill' sichern, entstehen dann seit etwa 1918. (...) Die landschaftliche Umgebung der Tiere ist nur knapp gekennzeichnet. (...) Das wenige vollzieht sich in unheimlicher Spannung. Die Löwen, Tiger und Panther Otto Dills wittern, sind in Bereitschaft, die Agression, das Vorwärtsschnellen steht jeden Moment bevor. Die Details der Umgebung verengen nicht nur den Handlungsbereich, sie unterstreichen das Ereignishafte, indem sie in formale Beziehung gesetzt sind."

>> Literatur

Zuschlag: 8.000 €

127C - Moderne Kunst
23. Juni 2016 um 15:00 MEZ

Literatur:

Provenienz: Besitz Johanna und Casimir Otto Katz, folgend Claus Bally, seither in Familienbesitz. Ausstellung: Münchener Kunstausstellung 1919 im Glaspalast zu München. Literatur: Hans-Jürgen Imiela, Otto Dill, Karlsruhe, 1960.